Outbacktour

10.January 2011 - Uluru, Kata Tjuta...


Hallo kaltes Deutschland,

wir sind relativ gesund und munter aus dem australischen Busch zurück!
Tja, Busch ist im Moment übertrieben, denn es hat zu unserer Freude, aber auch zu unserem Leid geregnet, was laut Aussage der Einheimischen ganz selten vorkommt!
Zum unserem Glück, da die Temperaturen dadurch erträglich und zu unserem Leid, da wir unter freiem Himmel geschlafen haben.
Das heißt, man wird in der Nacht wach, weil es nass ist und man sich einen trockenen Schlafplatz suchen muss. Außerdem haben die Mücken ,Spinnen und vor allem die Ameisen, die wirklich überall und auch sehr aggressiv waren, ziemlich genervt und ich, Alice, habe auch - trotz Insektenschutzmittel - viele Stiche und Ausschlag im Gesicht!

Aber von Anfang an: Wir hatten uns für einen Drei-Tages-Camping-Ausflug entschieden, da der Uluru (Ayers Rock) und die anderen sehenswerten Berge schon sehr weit entfernt sind und man lange fahren muss. Bei der Wahl der Tour haben wir darauf geachtet, dass die Gruppe nicht zu groß ist und es reichlich Verpflegung gibt, denn nichts ist schlimmer als hungern zu müssen. Unsere Gruppe von 16 Personen war eben aufgrund des etwas höheren Preises bunt gemischt: ein italienisches Pärchen in den Flitterwochen, ein polnisches Paar aus den USA, ein Schweizer usw. und eben wir drei Deutschen. Ich habe gleich zu Beginn der Tour dafür gesorgt, dass die Deutschen immer separat darauf angesprochen wurden, ob sie auch auf der Toilette waren, da ich so nötig musste, dass der Bus mitten im Nirgendwo anhalten musste und ich in den Busch gegangen bin. Aber was sollte ich auch anderes machen?

Wir mussten also an allen Tagen um vier Uhr morgens aufstehen, da man wie gesagt ein Stück von den Campingplätzen zu den National Parks unterwegs war und wir unsere Wanderungen so früh wie möglich beginnen wollten und auch mussten, da es tagsüber unglaublich heiß wurde. Die Wanderwege wurden sogar ab 11 Uhr gesperrt, da es lebensgefährlich ist dann loszugehen, da man ja auch einige Stunden unterwegs ist.
So ging es dann am ersten Tag von Alice Springs zum Uluru, wo es glücklicherweise geregnet hat, sodass wir nach dem Mittagessen das seltene Schauspiel - wie innerhalb von Sekunden Bäche vom Berg herabfließen - beobachten durften. Die kurze Erkundungstour - von 5 km um den ewigen Riesen - war aber daraufhin nicht so einfach wie beschrieben, da es zwar keine Steigungen, jedoch Wasserhindernisse gab. Das Abendessen wurde uns zum Sonnenuntergang am Uluru und mit Sekt serviert und das war echt absolut super, auch wenn der Sonnenuntergang nicht so spektakulär wie erwartet war.
Dann ging´s zu unserem Schlafplatz, wo wir nach einer Dusche unsere "Swags" - wasserdichte Überschlafsäcke - mit Schlafsäcken und Kissen ausgepackt haben und versuchten trotz der vielen fremden Geräusche und der Insekten einzuschlafen. Leider mussten wir dann mitten in der Nacht fluchtartig einen trockenen Platz suchen, da es erneut heftig geregnet hat. Ich war also richtig froh, als wir noch in der Dunkelheit aufstanden um unser leckeres Frühstück zu essen, die Ausrüstung im Anhänger verstauten und uns zum Sonnenaufgang an den Kata Tjuta aufmachten. Leider war uns kein Postkartenmotiv vergönnt, da es sehr bewölkt war.

Danach ging´s auch schon zur zweiten Wanderung auf dieser Tour. Diesmal 5, 5 km mit schwierigem Gelände und sehr steilen Aufstiegen. Für diese Anstregung wurden wir aber mit wunderschönen Ausblicken auf die "Olgas" - wie der Kata Tjuta, übersetzt "viele Häupte" auch genannt wird - belohnt. Und dadurch, dass es eben so früh losging, war es auch nicht so anstregend wie wir zuerst beim Lesen der Tourbeschreibung gedacht hatten. Trotzdem hat unser Guide, der uns viele Aborigines-Geschichten erzählt hat, die Entstehung dieser Gebirge erklärt hat und auch gleichzeitig unser Busfahrer und Koch war - darauf geachtet, dass jeder immer genügend Wasser dabei hat. Nach dem Lunch auf dem Ayers Rock Campingplatz - es gab Tortillas mit Salat und Hackfleisch - fuhren wir zur 300 km entfernten "Kings Creek Station" (Campingplatz). Dort hatten wir dann Zeit zum Schwimmen oder Kamele angucken und nach dem Dinner mit gebratenem Kängurusteak verbrachten wir erneut die Nacht im Freien und Cathi hatte sogar das Vergnügen mit einem Skorpion zu duschen.
Die letzte Wanderung war für mich die Schönste, denn auf den 6 km durch die "George Gill Ranges" sieht man den wirklich beindruckenden "Kings Canyon". Diese 300 m hohe Schlucht aus weißem, orangenem und rotem Sandstein war wirklich ein spektakulärer Anblick.

Wir waren dann aber auch richtig glücklich als wir wieder im Bus nach Alice Springs saßen und wir wussten, dass wir abends wieder in richtigen Betten schlafen können.
Da unser Hostel überbucht war, haben wir sogar ein Upgrade bekommen und durften für die nächsten Tage in ein Motelzimmer mit eigenem Bad und Badewanne ziehen. Was vor allem wir Mädels richtig gut fanden.
Der Ausflug war insgesamt schon schön, aber wir haben leider keine Kängurus, sondern nur Kamele und alle möglichen großen und kleinen Spinnen gesehen.

Was wir die nächsten Tage hier in Alice Springs unternehmen, wissen wir noch nicht so richtig, denn es ist echt heiß hier (über 40 Grad) und wir müssen uns alle mal ausschlafen, damit wir die Tage auch genießen können.

Liebe Grüße von uns Abenteurern!!